Erst das Vergnügen, dann die Workshops

Roth (HK) Ganz im Zeichen der Klarinette ist am Wochenende die Kreisstadt gestanden. Das Rother Stadtorchester bot drei erfahrungsreiche Tage rund um das edle Instrument. Zur Eröffnung spielte „Faltenradio“ in der Kulturfabrik.

Drei an der Klarinette, einer am „Faltenradio“: Die vier Österreicher Alexander Neubauer, Matthias Schorn, Stefan Prommegger und Alexander Maurer spielen zum Auftakt der Rother Klarinettentage in der Kulturfabrik auf. Bei dem aus Salzburg und der Steiermark stammenden Quartett handelt es sich um das derzeit wohl erfolgreichste Klarinettenensemble im deutschsprachigen Raum. Es besteht aus den vier Multiinstrumentalisten Alexander Neubauer, Matthias Schorn, Stefan Prommegger und Alexander Maurer, die alle eins gemein haben: hochbegabte Musiker zu sein, die darüber hinaus extrem gut ausgebildet sind. In ihrem Konzert in Roth schlugen sie einen weiten Bogen quer durch die Musiklandschaft, von Philipp Emmanuel Bach über Schubert und Piazzolla bis hin zur Austropop-Legende Falco. Aber nicht nur ihre überaus abwechslungsreiche Musik, bei der sich Klassik, Jazz, Klezmer, Volksmusik und andere Stilarten munter abwechselten, begeisterte das Publikum, sondern auch das gesamte Auftreten der vier Männer. Sie würzten ihre Darbietungen auch mit Zitaten von Leonhard Bernstein bis hin zu Konstantin Wecker, wobei sie auch ein altes Lied des Münchner Liedermachers in ihr Repertoire aufgenommen hatten, das derzeit angesichts von zunehmender Fremdenfeindlichkeit eine Art traurige Renaissance erfährt: „D’Zigeiner san kumma“. Folgerichtig heißt das dritte Programm von „Faltenradio“ auch „Respekt“. Neben Neubauer, Schorn und Prommegger, den drei Klarinettisten des Ensembles, spielte der Vierte im Bunde, Alexander Maurer, auf dem Akkordeon, was er auch an den Hochschulen in München und Linz lehrt. Maurers Instrument war zwar eindeutig in der Minderheit, ist aber namensgebend für die Formation „Faltenradio“. So wird umgangssprachlich nämlich die Steirische Harmonika genannt. Die Klarinette blieb dann aber dominierend, auch für die restlichen zwei Klarinettentage. Am Samstag gab es für alle, die Spaß am Musizieren haben und bereits einige Jahre Klarinette spielen, Kurse und Workshops von hochkarätigen Dozenten in der Grundschule Gartenstraße. Neben Felix Löffler, Stefan Schneider, Peter Reich, Bruce Edwards und Wolfgang Dietz gehörte auch der Gründer der Klarinettentage, Roths Stadtkapellmeister Walter Greschl, unter den Dozenten. Den Abschluss der 5. Rother Klarinettentage bildete gestern Nachmittag das offene Konzert in den Ratsstuben im Schloss Ratibor, an dem sich neben Klarinettenorchester und Ensemble auch alle Dozenten vom Samstag beteiligten.